Public viewing, Fußball und Bier – da sind sexistische und queerfeindliche Belästigungen und Angriffe vorprogrammiert. In der ostdeutschen Provinz ist die Verbindung zwischen Menschenhandel und rechten Bordellbesitzern leichter recherchierbar, als in westdeutschen Großstädten. Aber nicht nur die ostdeutschen Zuhälter lieben die Farben schwarz, rot, gold – neben ihren westdeutschen Kollegen ist auch die Kundschaft ab Juni wieder im nationalen Alkoholfreudentaumel, wenn „unsere Männer“ endlich wieder kicken.
Kommerzielle Sportveranstaltungen abschaffen!
Sie fördern Nationalismus, Rassismus, Sexismus und lassen unsere Klasse durch wochenlangen übermäßigen Alkoholkonsum erkranken!
Dass die Nachfrage nach käuflichem Sex höher ist, als das „Angebot“, ist auch ohne großes Sportevent so. Deshalb reicht es eben nicht aus, dass es in Berlin und Köln 300 selbstbestimmte weiße, privilegierte Sexworker*innen gibt, die sich aussuchen können, welche Form der Sexarbeit sie anbieten. Es braucht günstigere, in größerer Auswahl präsentierte “Alternativen”, die über “Fotos versenden”, “erotische Massagen” und “Tanzen” hinausgehen. Diese Nachfrage wird von Menschenhändlern und Zuhältern natürlich gern zur Kapital-Akquise genutzt. Trans Personen und Frauen aus Afrika, Osteuropa oder dem asiatischen Raum, die aus exsistenzieller Not keinen Freier und keine Praktik ablehnen können, stellen diese „Alternativen“ für deutsche Männer und Fußballtouristen dar. Freier fordern und fördern durch ihre Nachfrage also aktiv die Zwangsprostitution und den Menschenhandel zum Zwecke unserer sexuellen Ausbeutung und werden damit automatisch zu Klassenverrätern.
Menschenhändler & Zuhälter ins Gulag!
Abschiebungen und Asylrechtsverschärfungen bekämpfen!
Bleiberecht für alle Menschen!
Gerade in Zeiten der imperialistischen Kriege in zB. der Ukraine, dem Kongo, Kanaky und Palästina, und auch der Hungersnöte und Klimakatastrophen im Sudan oder in Indien sind viele junge Mädchen, Frauen und trans Personen der Sexindustrie schonungslos ausgesetzt. Wir haben aus der Vergangenheit gelernt: während vergangener Kriege gab es immer Bordelle für die stationierten Besatzer und Soldaten, die Vergewaltigung “der Frauen des Feindes” war immer eine strategisch eingesetze Kriegswaffe – und wir sehen all diese Dinge auch in der aktuellen Weltlage. Der Kapitalismus & seine Krisen haben die BRD auf dem Rücken von uns Frauen und trans Personen zum Land für Sextourismus gemacht. Parallel haben leider auch viele Frauen und trans Personen selbst ihre hier so normalisierte, allgegenwärtige patriarchale Unterdrückung so verinnerlicht, dass sie den Männern, die sich ihren Klassenschwestern gegenüber gewaltvoll und übergriffig verhalten, nichts Böses abgewinnen können.
Gewalt – ob durch Freier, Zuhälter oder die Bullen und den Staat – gegen trans Personen und Frauen in der Prostitution stoppen!
Vor allen möglichen Sportevents und eben auch vor den Europa- und Weltmeisterschaften der Nationalmannschaft weisen Politiker und Fachstellen und auf die Problematik der zunehmenden Nachfrage nach Prostitution während der Sport-Großveranstaltungen hin.
Genaue Zahlen lassen sich nur schwer feststellen, da die meisten Menschen in der Prostitution illegal im Land sind und zum Teil wöchentlich die Stadt wechseln müssen, in der sie arbeiten. Ob die Zahl nun bei 10.000 oder 2.000 liegt, wir sagen: keine einzige* mehr!
Frauenhäuser ausbauen und kostenlos zugänglich machen!
Finanzielle Ausstiegshilfen & -Beratungen für Frauen und trans Personen errichten!
Die Zuhälter und Bordellbesitzer spekulieren oft auf eine Gewinnsteigerung durch ausländische Touristen. Die Offenheit und Legalität, mit der Prostitution in Deutschland betrieben wird, macht die Branche zur Touristenattraktion. In Schweden zum Beispiel werden Freiern hohe Strafen angedroht, von daher ist so ein Kurzurlaub unter Männern in Deutschland eine willkommene Abwechslung. Das bedeutet, dass auch fürs Bruttoinlandsprodukt etwas getan wird! Na, das freut doch die Deutschen! Gerade mit dem Erstarken der konservativen, rechten Kräfte wird sich die Situation für uns Frauen und trans Personen in den kommenden Jahren verschlechtern. Gewalt gegen uns gehört zur Tagesordnung. Deshalb wissen wir, dass unsere Forderungen an staatliche Stellen und die BRD nichts wert sind. Der Staat arbeitet im Interesse der Bourgeoise und gegen unsere Bedürfnisse als Arbeiterklasse. Deshalb:
Müssen wir den feministischen und antikapitalistischen Selbstschutz allein aufbauen, gegen Faschos, Bullen und Freier!
Ein Ende der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen!
Freiheit für alle gibts nur im Sozialismus!
Frauen kämpfen international gegen Faschismus, Krieg und Kapital!